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Urlaub, Recherche und Spaß: artgerecht füttern
Vor einiger Zeit habe ich meine Freundin Antje zum „Arbeitsurlaub“ bei mir eingeladen
Das machen wir regelmäßig, um GEMEINSAM neue Themen zu bearbeiten, Videos zu drehen und natürlich auch um uns mal wieder live und in Farbe zu sehen. Und natürlich auch viel Spaß miteinander und unseren Lagotto Romagnolo zu haben.
Diesmal haben wir ein Wolfsgehege in Dörverden besucht und eine spannende Führung erlebt.
Viele neue Erkenntnisse und „Altbekanntes“ (für uns) aufgefrischt bzw. wieder mal bestätigt worden.
Wussten Sie, dass …
- Die Hauptnahrung von Wölfen ist Rotwild, nämlich zu 50 %. Ansonsten kommt natürlich auch noch alles andere, was in Kategorie „Fleisch“ fällt, infrage. Von der Maus bis zum Wildschwein.
- Alle in Deutschland frei lebenden Wölfe zusammen reißen im Jahr ca. 50.000 Stück (Hirsche/Rehe)
- Um den Wildschaden in unseren Wäldern einzudämmen, müssen aber 1,5 Mill. 🦌 von Jägern erlegt werden.
- Der Anteil an gerissenen „Nutztieren“ 🐑🦙🐎🐄 beträgt pro Jahr lediglich 1 %
- Normalerweise erlegt ein Wolf, ein Stück Wild, um seinen Hunger zu stillen.
- Die sogenannte Übertötung von Nutztieren entsteht dadurch, dass die Tiere, im Gatter, in Panik geraten und wild umherlaufen und so immer und immer wieder den Jagd-INSTINKT des Wolfes triggern.
In der freien Wildbahn wären die anderen Tiere, die er eben nicht erlegt hat, schon längst geflüchtet.
Also keiner mehr da, der seinen Instinkt triggert, und er würde seine erlegte Beute in Ruhe fressen.
Was tun bei einer Wolf-Begegnung?
- Begegnen Sie, mit ihrem Hund, einem Wolf in freier Wildbahn, sollten Sie den Hund sofort eng zu Ihnen nehmen. Der Wolf nimmt Sie dann als eine Einheit wahr. Er hat naturgemäß erst einmal Angst vor dem Menschen.
- Nicht wegrennen! Das triggert dann seinen Instinkt. Sondern langsam, mit Blick zum Wolf, den Rücktritt antreten.
- Gegebenenfalls in die Hände klatschen oder mit einem Regenschirm/Jacke Lärm machen. Der Wolf kennt das nicht und wird flüchten.
Steckt in unserem Lagotto Romagnolo doch ein Wolf?
Die Evolution von Hunden reicht über zigtausende von Jahren zurück.
Doch, obwohl sich in dieser Zeit das Aussehen unserer Hunde stark verändert hat, sind ihre körperlichen Eigenschaften, der ihrer Vorfahren, nämlich die des Wolfes, nahezu gleich geblieben. Sie sind bestimmend für deren artgerechte Ernährung.
Diese Veranlagung kann man heute noch an den verschiedensten Merkmalen beobachten…
Der Jagdtrieb, der noch mehr oder weniger in jedem Hund steckt, der Spieltrieb und auch das erhöhte Ruhebedürfnis.
Andere Merkmale lassen sich nicht auf den ersten Blick erkennen.
Anatomie und Physiologie eines Hundes
Um ein grundsätzliches Verständnis dafür zu bekommen, was artgerechte Nahrung für unsere Hunde eigentlich bedeutet, möchte ich Ihnen die grundlegenden anatomischen und physiologischen Merkmale des Hundes in Erinnerung rufen.
Wesentliche Merkmale, die sich kaum vom Wolf unterscheiden, sind:
- Das Raubtiergebiss
- Der Magen
- Der Darm
- Die Verdauungssäfte
Wie bei allen Raubtieren ist das Hundegebiss ein sogenanntes Scherengebiss.
Ein technisches Meisterwerk, das geschaffen ist, Beute zu fangen und zu zerteilen.
Die zum Teil messerscharfen Zähne gleiten wie bei einer Schere haarscharf aneinander vorbei und schließen nicht, wie beispielsweise menschliche Zähne, aufeinander.
Damit sind sie besonders geeignet zum Reißen und Zerkleinern von grober Nahrung.
Eine weitere Besonderheit des Raubtiergebisses ist, dass es ein sogenanntes Scharniergebiss ist.
Das Kiefergelenk lässt nur ein Öffnen und Schließen zu.
Seitwärtsbewegungen der Kiefer zueinander, und damit ein Zermahlen von Nahrung, wie bei einem Pflanzenfresser, sind bei Ihrem Hund nicht möglich.
Mit einem typischen Fleischfressergebiss kann die Nahrung also nur grob zerkleinert und hinuntergeschlungen werden.
Der Verdauungstrakt eines Hundes ist relativ einfach aufgebaut
Die Anforderungen sind gering, da durch Fleisch aufgenommenen Nährstoffe idealerweise reichhaltig und gut verdaulich sind.
Der Magen des Hundes ist ein muskulöser Sack, der frei beweglich an bindegewebigen Bändern aufgehängt ist.
Der sogenannte Sackmagen ist extrem elastisch und ermöglicht es dem Hund, sieben bis acht Prozent seines Körpergewichtes auf einmal zu fressen.
Diese Tatsache erklärt, warum ein Hund quasi kein Sättigungsgefühl hat.
Fühlt sich dein Hund wohl und schmeckt ihm die angebotene Nahrung wird er enorme Mengen fressen, wenn du ihn lassen würdest.
Ein Umstand, der in freier Wildbahn durchaus Sinn ergibt.
Ein Wolf oder Wildhund ernährt sich nur sporadisch.
Nämlich nur dann, wenn Nahrung verfügbar ist und sich ein Jagderfolg eingestellt hat.
Der Darm eines Fleischfressers ist im Verhältnis zu seinem Körper kurz
- Das Verhältnis von Körper zu Darmlänge beträgt beim Hund 1:5
- Im Gegensatz zu dem eines Pflanzenfressers. Bei diesen das Verhältnis 1:24 beträgt.
- Der Hundedarm muss nicht länger sein.
- Denn seine artgerechte Ernährung besteht natürlicherweise überwiegend aus leicht und schnell verdaulichen Eiweißen.
Weitere typische Merkmale für Fleischfresser
- …sind die Zusammensetzung der Verdauungsenzyme und der Säuregrad im Magen.
- Der Magensaft eines Hundes weist aufgrund seines hohen Salzsäuregehaltes einen sehr niedrigen pH-Wert auf.
- Die Natur macht nichts ohne Sinn!
- Die natürliche Nahrung von Hunden, vorwiegend Fleisch, verdirbt recht schnell.
- Durch den kurzen Darm, die schnelle Verdauung und vor allem die stark säurehaltige Magensekrete sind Bakterien und Keime für Hunde weniger gefährlich.
Was ist eine natürliche und artgerechte Nahrung?
Auch unsere Lagotti zählen wie Wölfe zu den Karnivoren, also zu den Fleischfressern.
Allerdings ist der Begriff Fleischfresser vielleicht ein wenig irreführend. Denn ein Wildhund oder Wolf frisst nicht nur (Muskel-) Fleisch, sondern eben ganze Beutetiere.
Die erlegte Beute wird fast vollständig gefressen, und jeder Teil liefert wichtige Nährstoffe.
Würde dein Hund ausschließlich mit Muskelfleisch gefüttert, so würde dies zwingend zu gravierenden Mangelerscheinungen führen.
Vielmehr benötigt er alle Bestandteile seiner Beute, um wichtige Nährstoffe daraus zu schöpfen.
So erhält er beispielsweise:
- Calcium aus den Knochen
- Natrium aus dem Blut,
- fettlösliche Vitamine und Spurenelemente aus den Organen
- und lebensnotwendige Fettsäuren aus dem Körperfett seiner Beute.
In der Natur wird aus dem Magen-Darm-Inhalt der Beutetiere auch ein geringer Anteil vorverdauter pflanzlicher Kost aufgenommen.
Die unverdaulichen Faserbestandteile der Kohlenhydrate sind für die Funktion und Reinigung des Verdauungskanals wichtig und regen die Darmbewegung an.
Es lässt sich beobachten, dass Wölfe Knochen und Haut mit samt dem Fell ihrer Beutetiere zum Schluss fressen.
Diese Vorgehensweise dient ihnen zur Reinigung der Zähne und des Darmes.
Ihrem Lagotto Romagnolo hin und wieder z. B. ein Kaninchenohr mit Fell anzubieten, ist also eine gute Idee!
AUS DEM KÖRPERAUFBAU UND DEN KÖRPERFUNKTIONEN ERGIBT SICH ALSO, DASS DER ALLERWICHTIGSTE BESTANDTEIL, FÜR GUTES HUNDEFUTTER, FLEISCH IST.
Ausschließlich in ganz geringen Mengen sind weitere Bestandteile notwendig.
Bewährt haben sich hier:
- Unterschiedliche Gemüsearten
- verschiedene Obstsorten
- Kräuter
- bestimmte Getreidesorten
Bestes Hundefutter sollte alle Nährstoffe liefern, die ein Hund für ein gesundes und vitales Leben benötigt.
Die richtige Zusammensetzung der Nahrung hat einen entscheidenden Einfluss auf eine lange Gesundheit und sein Wohlbefinden bis ins hohe Alter.
Natürlich können Sie die Nahrung für Ihren Liebling selbst zusammenstellen.
Sie können es sich aber auch praktisch und einfach machen und dabei absolut sicher gehen, dass es Ihrem Lagotto schmeckt und er immer alle wichtigen Nährstoffe erhält, die er benötigt.
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